Die kulturelle Filmförderung ist „eine bedrohte Spezies“. Dennoch wollen Vertreter der Filmbüros Hessen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen, der Filmwerkstatt Kiel, der AG Dok und des Bundesverbandes kommunale Filmarbeit „wagen statt verzagen“, hieß es nach einem Treffen in Hannover.
„Die Förderung von innovativen und experimentellen Filmen außerhalb von Verwertungszwängen ist bei den kulturwirtschaftlichen Förderungen kaum möglich. Dabei sind es meist solch künstlerisch eigenständige Produktionen, die ästhetische Erlebnisse versprechen, die Diskussionen auslösen, und die mit ihren individuellen Handschriften zum Lebenselixier einer demokratisch verfassten Öffentlichkeit gehören“, heißt es weiter. Verwiesen wird auch auf die zentrale Rolle der kulturellen Förderungen bei der Talent- und Nachwuchsförderung.
Die Teilnehmer des Treffens fordern daher:
- eine Kurskorrektur in der Schwerpunktsetzung der Filmförderungen, insbesondere eine stärkere Gewichtung unabhängiger kultureller Kriterien bei der Förderung von Filmvorhaben;
- eine bessere Ausstattung der vorhandenen kulturellen Filmförderungen;
- Filmische Experimente und ungewöhnlicher Stoffe sind wichtiger als programmierbare Kassenerfolge und eine „more of the same“-Fördermentalität;
- Filmstudenten und -studentinnen mehr Spielraum für individuelle Handschriften zu geben statt Anpassung und Ausrichtung am Mainstream;
- die Anerkennung der Filmkultur als eigenständigen Bereich der Kultur und nicht nur als Anhängsel einer schicken „Kreativwirtschaft“;
- Öffnung für neue Produktions- und Vertriebsformen;
- die Förderung und Unterstützung von wegweisenden Innovationen, die dann auch in den Bereich der wirtschaftlich orientierten Produktionslandschaft und des Fernsehens zurückwirken können;
- eine gezielte Förderung des Filmabspiels von kulturell und künstlerisch orientierten Filmen;
- Stärkung der Fördermaßnahmen zum Erhalt einer vielfältigen Kino- und Filmfestivalszene, besonders in den Regionen, in denen das Kinosterben um sich greift.
Die gemeinsame Erklärung „Wagen statt verzagen“ im Wortlaut.